Dienstag, 22. Juli 2014

Rezension "The Fault in our Stars"


Wenn ein Buch bereits verfilmt wurde,überlege ich es mir ja - ehrlich gesagt - zweimal, ob ich es noch lese oder den einfacheren Weg ins Kino gehe. Genau das war auch bei meinem aktuellen Blogg-dein-Buch-Rezensionsexemplar The Fault in our Stars aus dem Randomhouse-Verlag der Fall. Allerdings habe ich mich fürs Buch entschieden und den Film erst angeschaut, als ich es durchgelesen hatte. Und ich habe es nicht bereut!

The Fault in our Stars ist der englische Originaltitel des Buches, das auf Deutsch unter dem Titel "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" veröffentlicht wurde und seit ein paar Wochen eben auch im Kino läuft.

Zum Inhalt: Hazel ist 16 und hat seit drei Jahren Schilddrüsenkrebs mit Metastasen in der Lunge. Mithilfe eines Sauerstofftanks in einem kleinen Trolley kann sie ein einigermaßen normales Leben führen, bleibt aber meist zu Hause. Ihr Eltern zuliebe, die sie gern ein wenig mehr unter (jungen) Menschen sehen würden, nimmt sie an einer Selbsthilfegruppe für jugendliche Krebspatienten in der örtlichen Kirchgemeinde teil. Dort trifft sie auf Augustus, der seit der Amputation eines Beines als geheilt gilt. Langsam kommen sich die beiden näher, obwohl Hazel dagegen ankämpft, hält sie sich doch selbst für eine Zeitbombe", die jeden Moment explodieren und alle um sie herum in Trauer stürzen kann.
Das alles klingt ziemlich grauenhaft (und ist es in der Realität sicher auch). Die Besonderheit dieses Buches liegt für mich aber - neben dem virtuosen Schreibstil des Autors John Green - in der Art, wie er Hazels und Augustus' Geschichte erzählt: Heiter, ironisch und hoffnungsvoll. Kein Mitleid, kein Tapferkeitsmythos, einfach das Leben und die Gefühle zweier junger Menschen, die sich ineinander verlieben - mit allem Glück und allem Leid, was dazu gehört.
Schwierig beim Lesen des englischen Buches war manchmal der medizinische Kontext, aber ich denke, den hätte ich im Deutschen ebenso wenig verstanden. Und es ist auch gar nicht so wichtig, ganz genau zu wissen, um welche Behandlungsform oder Krankheitsart es sich nun handelt. 
Hazel und Augustus wachsen einem beim Lesen unwillkürlich ans Herz, so sympathisch sind die beiden. Dass das Buch aus Hazels Perspektive geschrieben ist, verstärkt die Identifikation mit ihr noch. Gut gefallen hat mir auch, dass meine Ausgabe des Buches mit Bildern aus dem Film ausgestattet war. So waren die Protagonisten für mich von Anfang an die Filmdarsteller und ich hatte beim Anschauen des Films nicht diesen eigenartigen Bruch zwischen meinem eigenen, beim Lesen entstandenen Bild und dem auf der Leinwand.
Obwohl ich Hazel und August auch gern noch länger begleitet hätte, hat der Roman in meinen Augen  genau die richtige Länge. Ich habe schon viele Bücher gelesen, die für meinen Geschmack einfach ein paar Schicksalsschläge oder überraschende Wendungen zu viel aufwiesen, bevor das - meist lange vorhersehbare - Ende kommt. Hier ist die Balance zwischen Spannung und Genuss genau richtig und das Ende sehr überraschend. 
Um ein wenig von John Greens Schreibstil zu illustrieren, den ich so mochte, hier einer meiner Lieblingssätze: "Lidewij drove a clunky gray Fiat with an engine that sounded like an excited four-year-old girl." Ebenfalls wunderbar poetisch: "The sun was a toddler insistently refusing to go to bed: It was past eight thirty and still light."
Eine ganz wunderbare Geschichte, die mir sehr ans Herz gegangen ist, und die ich ganz bestimmt noch einmal lesen werde. Und auch den Film würde ich gern noch ein weiteres Mal sehen.

Ich gebe also eine ganz klare Leseempfehlung für dieses Buch, ob nun auf Englisch oder Deutsch!!!

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