Donnerstag, 11. Juni 2015

Marokkanische Küche in NRW

Eigentlich ist so eine Kur ja dazu da, Methoden zur Genesung und Gesunderhaltung erlernen. Das kann ich hier sehr gut. Darüber hinaus lerne ich hier aber noch viele Dinge, von denen ich noch gar nichts wusste. Das liegt vor allem an der unglaublich heterogenen Mütterschaft hier. Von den dreißig Müttern hat mind. die Hälfte einen "Migrationshintergrund", wie man das heute so schön nennt. Kasachstan, Kamerun, Armenien, Albanien, Marokko, Italien, Syrien, Irak, das sind nur einige der Länder, aus denen die Frauen oder ihre Familien hier stammen. Da es diese internationale Mischung bei uns in Dresden ja kaum gibt, finde ich es hier besonders spannend. Über das Erzählen hinaus hat eine marokkanische Mitpatientin mit uns etwas Traditionelles gekocht und auf ebenfalls traditionelle Weise gegessen. Es gab marokkanisches Lamm mit Pflaumen.

Der Einkaufszettel

Alle schnippeln, braten und rühren gemeinsam, bis es sehr verführerisch duftet!

Schließlich wurde das Fleisch in den üppigen Gewürzen zwei Stunden lang butterweich gekocht. Die Wartezeit vertrieben wir uns mit Hennamalerei.

Seitdem zieren schöne orientalische Schnörkel meine linke Hand.

Am Abend wärmten wir Fladenbrot, Fleisch und Pflaumen noch einmal auf, kochten frischen Minztee und trugen alles nach draußen ins Freie.Wir machten es uns auf Decken bequem, stellten die große Pfanne in die Mitte, zupften uns kleine Bissen Brot ab und genossen die ersten Bissen. Es schmeckte köstlich und das Essen mit den Händen aus einem gemeinsamen Gefäß war eine ganz besondere Erfahrung.


Und hier noch das Rezept der marokkanischen Köchin:

EL HAM BEL BARQOUQ

Marokkanisches Lammfleisch mit Pflaume

Zutaten (für 10 Personen):

  • knapp 1kg Lammfleisch
  • Olivenöl
  • 5 große rote Zwiebeln
  • 1 Pck. Sesam
  • 2 EL Ingwerpulver
  • 1 1/2 EL Kurkuma
  • 1 geh. TL Zimt
  • 1 + 3 Zimtstangen
  • 2 Döschen Safran (à 0,1 g)
  • 1/2 TL schwarzer Pfeffer
  • 1/2 TL Salz
  • 1 Prise + 6 EL Zucker
  • 2 1/2 TL Brühpulver
  • 2 l Wasser
  • 3 Pck. Backpflaumen/Trockenpflaumen
  • Harissa
  • 3 Fladenbrote

Zubereitung:

  • Fleisch in einem großen Topf in Olivenöl braten, bis es rundherum schön angebraten ist
  • Zwiebeln in Streifen schneiden
  • Sesam in einer Pfanne ohne Fett anrösten, beiseite stellen
  • Fleisch aus dem Topf nehmen, beiseite stellen
  • Zwiebeln im Fleischtopf anbraten, dabei den Bratenfond vom Topfboden lösen
  • in einer kleinen Schüssel Ingwerpulver, Kurkuma, Zimt, 1 Zimtstange, Pfeffer, Salz und 1 Prise Zucker vermischen
  • Fleisch, Brühe, Wasser und Gewürzmischung zu den Zwiebeln in den Topf geben, zugedeckt 1,5 Stunden schmoren lassen (im Schnellkochtopf entsprechend kürzer)
  • 1/4 Stunde vor Ende der Garzeit etwas Fleischsud über die Pflaumen geben, so dass sie bedeckt sind, drei Zimtstangen und 6 EL Zucker hinzufügen, rühren und alles durchziehen lassen
  • das Fladenbrot 8 min. im Backofen erwärmen

Essen:

  • alles zusammen in einer großen Schale anrichten, mittig auf dem Boden oder Tisch platzieren
  • alles mit Sesam bestreuen oder die Schüssel mit dem Sesam zur Selbstbedienung hinstellen
  • das warme, knusprige Fladenbrot vierteln, jedem ein Viertel geben
  • etwas Harissa an den Rand der Schüssel zur Selbstbedienung geben

Tee:

  • losen grünen Tee mit Wasser und Zucker aufkochen, ziehen lassen
  • nochmal aufkochen, frische Minze zufügen
  • ziehen lassen, abgießen, servieren

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Mh, lecker! Die Marokkanische Küche mag ich sehr gern und grünen Minztee machen wir uns auch oft. Euer Kur-Urlaub bringt ja neben der Entspannung vom Alltag eine Menge an richtig spannenden Ausflügen und Begegnungen. Davon werdet ihr hoffentlich noch ein Weilchen zehren können.
Bis bald mal,
Viele Grüße,
Malou

Astridka hat gesagt…

Ist schon interessant, wie unterschiedlich die Bevölkerungsdurchmischung ist im Westen bzw. Osten. Ist mir bei meinem Besuch in Dresden bzw. Görlitz sehr aufgefallen. Und diese internationale Küche gehört - wie die Hennamalerei zu Festen - schon irgendwie zum Alltag, besonders in der Großstadt.
Das scheint ja eine Kur der besonderen art zu sein.
LG
Astrid

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