Dienstag, 21. Februar 2017

Ein Naturreservat für Sterne


Eines fällt mir als Stadtbewohnerin immer wieder auf: Man sieht hier so wenige Sterne. Das künstliche Licht der Straßenlaternen, Autos und Neonreklamen überstrahlt das himmlische Funkeln so sehr, dass man sogar von Lichtverschmutzung spricht. 

Ganz anders auf La Palma: Die Insel ist ein UNESCO Starlight Reserve mit ganz wenig künstlichem Licht, speziellen Straßenlaternen, einem Überflugverbot für Flugzeuge gegen störende Kondensstreifen, "himmlischen" Informationen überall und mehreren großen Teleskopen in den Bergen.

An vielen Aussichtspunkten stehen Sternen-Wegweiser oder Karten mit einer Erklärung des nächtlichen Himmels. 

431 Lichtjahre entfernt: der Polarstern

Die größten Sterne unseres Sonnensystems. Dagegen ist unsere Sonne winzig klein.

Das Isaac-Newton-Teleskop ist Teil des Roque-de-los-Muchachos-Observatoriums (ORM). Von hier aus hat man meist eine wolkenfreie Sicht auf den Himmel, denn die Wolken hängen i.d.R. deutlich tiefer.

In diesem Observatorium, das für mich wie eine überdimensionierte Kugel Eis aussieht, steckt das Gran Telescopio Canarias mit 10,4 Metern Durchmesser.

Eines der beiden MAGIC-Teleskope, mit 17 Metern Durchmesser und einer aktiven Spiegeloberfläche von 239 Quadratmetern die weltweit größten ihrer Art.

Und hier nochmal mehrere Sternwarten und Teleskope des Observatoriums auf einem Bild.






Montag, 20. Februar 2017

Ab in die Sonne!

Seit dem Jahreswechsel ist es in Dresden kalt, sehr kalt. Bis zu -15°C hatten wir, dazu Schnee ohne Ende. Das weiße Zeug von oben mag ich ja sehr, aber irgendwann brauch ich dann auch mal wieder Sonne und Wärme. Und deshalb hieß es fürmeinen Mann und mich letzte Woche: Ab in den Süden! Und zwar richtig. 

Nach zwei Stunden Fahrt nach Berlin und nochmal 5 Flugstunden landeten wir mitten im Sommer: Auf der kanarischen Insel La Palma erwarteten uns über 20 Grad und strahlender Sonnenschein, Strand und Meer, außerdem Palmen, Kakteen und üppig blühende Blumen überall.

Auch, wenn 20 Grad nicht so heiß klingen - Luft und Wasser waren so warm, dass man wunderbar den Tag am Strand verbringen und in den Wellen toben und schwimmen konnte.

Lange hielt es uns dennoch nicht am Strand, denn die kleine Insel hat noch so viel mehr zu bieten: Vulkane, 2500 Meter hohe Gipfel, üppig grüne Lorbeerwälder mit Pflanzen und Tieren, die es nur dort gibt, tropische Obst- und Gemüseplantagen, herausfordernde Mountainbikestrecken und und und.
Deshalb hieß es für uns gleich am zweiten Tag: Ab auf den Berg. Allerdings getrennt: Während der Mann sich auf den Sattel schwang und voll gefedert die Hänge runter brauste, genoss ich die Aussicht von oben über die herrliche Landschaft.

Diesen Aussichtspunkt ziert die Statue eines Hirten, der um seinen Stab springt. Damit wollte er der Legende nach seiner Liebsten seine Gefühle gestehen. Leider stürzte er dabei hier ab...


Selbst jetzt, da bei uns tiefster Winter herrscht, blühen dort Mandelbäume und Bougainvillaen, Wandelröschen und Kamille, Glockenblumen und Strelitzien - im Übrigen die Symbolblume der Insel - und vieles mehr. Herrlich!

Doch nicht nur die Natur ist farbenfroh, auch die Architektur. Das ist allerdings recht neu, denn bis in die 80er Jahre waren sämtliche Häuser weiß gestrichen.
 
Jetzt sind hauptsächlich die kleinen Dorfkirchen weiß, bis auf ihre hölzernen Balkone und die großen dunklen Feld- und Lavasteine.  

Ein paar Tiere gibt es auch auf der Insel, aber keine Sorge: das gefährlichste ist ein 10 cm großer Tausendfüßler.


Die Aussicht ist an jeder Stelle wieder atemberaubend!

In dem kleinen Ort La Tosca bei Barlovento im Norden steht ein ganzer Hain der hier so typischen Drachenbäume, einige davon schon 300 Jahre alt.

 Aber die für mich mit Abstand faszinierendste Pflanze war....
 
...die Banane!!!

Sie ist die Nationalfrucht La Palmas und wächst auf riesigen Plantagen überall auf der Insel. Ich hätte nie geglaubt, einmal selbst auf einer Bananenplantage zu stehen!

Bei einer Führung erfuhr ich viel über diese krumme gelbe Frucht, die in meiner Kindheit in der DDR so begehrt wie selten war und die heute für uns so selbstverständlich wie ein Apfel oder eine Gurke ist. 

Absolut faszinierend: die Entwicklung einer Bananenstaude.

Zuerst sind all die winzig kleinen grünen Bananen von den lilafarbenen Blättern bedeckt und erinnern eher an grüne Bohnen. Vorn an jeder Minibanane sieht man die Reste der vertrockneten Blüten. Stück für Stück rollen sich die Blätter auf und geben jeweils eine sogenannte "Hand" voll Bananen frei. Wie ihr seht, wachsen die Früchte in diesem Stadium noch in alle Richtungen. Aber kaum halten die Blätter das Sonnenlicht nicht mehr fern, wenden sie sich der Sonne zu - und erhalten so ihre typische krumme Form.

Normalerweise werden die Bananen grün geerntet, aber ganz selten sieht man doch mal ein paar gewohnt gelbe Früchte an der Staude hängen.



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